Die Tür des Alten Rathauses stand weit offen, etwa 30 Menschen, darunter etwas mehr als die Hälfte Erwachsene, kamen am 11.11. um 16 Uhr zum „Offenen Wohnzimmer“. Der Verein WohnVision Schöneiche e.V. möchte unter diesem Titel Veranstaltungen durchführen, die Menschen aus Schöneiche zu verschiedenen Themen oder künstlerischen Ereignissen zusammenbringen. Die Sofas des Gemeinschaftsraums waren zur Seite gerückt, eine mobile Leinwand aufgebaut, so dass der Raum sich in ein kleines Theater verwandelte.
Das Schattentheaterstück „Die Geschichte der kleinen Meerjungfrau, Makemwe und Akili“ angelehnt an das Märchen von Hans Christian Andersen, nimmt Bezug auf die globalen Fluchtbewegungen unserer Zeit. Hierbei fließen Märchen und Kontemporanität gefühlvoll ineinander. Kunstvoll spielten die beiden Künstlerinnen Kerstin Mielke und Heike Krüger mit traditionellen Schattenfiguren und farbenfrohen und transparenten Lichteffekten.
„Mir haben vor allem die Farben gefallen“, sagt ein kleiner Junge. Eine Mutter betont: „Ich finde es gut, dass die Dramatik des Themas und der Geschichte nicht so stark betont wurde; so kommen die Kinder wie nebenbei mit einem schwierigen Thema in den Kontakt“.
Nach der Pause, die die Erwachsenen zum Austausch über das Stück und die Kinder zum Essen und Kartentauschen nutzten, präsentierte Waseel Jumazada (aus Afghanistan) vier kleine Filme zum Thema „Nachbar*innen ohne Grenzen“: vier Menschen aus Afghanistan und Afrika porträtierte er in ihrem Berliner Alltag; sie erklären ihr Verständnis von Grenzen und die Wichtigkeit von Kunst aller Art.
Die Geschichte und die heutige Lebenssituation der Menschen, die aus Krisengebieten zu uns gekommen sind, bilden die Klammer, die beide Teile dieses gelungenen Nachmittags verbindet – auf jeweils eigene Weise für Groß und Klein gestaltet und doch gemeinsam erlebt.
